Monatsarchive: April 2019

Grindels Zeit läuft ab

Von Tag zu Tag wurde der Druck größer: Nun musste sich Reinhard Grindel den vielen Verfehlungen der letzten Wochen und Monaten stellen. Er hat die Konsequenzen gezogen und tritt mit sofortiger Wirkung als DFB-Präsident zurück. Schon zu Beginn der Woche wollte Grindel nicht in der Öffentlichkeit stehen: Bei der Einweihung der Hall of Fame nahm der nun Ex-DFB-Präsident die Seitentür, um den Fragen zu geschenkten Uhren und erhaltenen 78.000 Euro aus einer DFB-Tochterfirma aus dem Weg zu gehen. Tags darauf am Dienstag war es dann so weit, worauf viele Fußballfunktionäre und auch Fans warteten: der Rücktritt. Mittlerweile bestätigte auch der DFB den Rücktritt. Interimsweise übernehmen die Vizepräsidenten Dr. Reinhard Rauball und Dr. Rainer Koch die Führung beim Scherbenhaufen DFB.

Von einem Fettnäpfchen in das nächste

In den letzten Monaten häuften sich die Verfehlungen des DFB-Präsidenten. Schon in der Causa Mesut Özil, Ilkay Gündogan und dem umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan machte Grindel keine gute Figur und präsentierte sich willkürlich. Er ließ eine klare Linie vermissen. So kann man Grindel vorwerfen, dass er alleine Mesut Özil für das schlechte Abschneiden bei der WM 2018 in Russland verantwortlich macht. Zuvor hagelte es schon Kritik für die frühzeitige und lange Vertragsverlängerung mit Joachim Löw. Auch bei der Ausbootung von Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels machte er keine gute Figur. Erst kritisierte er Löw, um dann sofort wieder zurückzurudern. Das Fass zum Überlaufen brachten schließlich die Berichte, dass Grindel Zusatzeinnahmen von 78.000 Euro annahm, ohne diese offenzulegen. Zu Wochenbeginn gab es dann auch direkt die nächste Schlagzeile. Eine geschenkte Luxusuhr von einem Oligarchen war schließlich das Todesurteil. Pikant hierbei: Die Informationen sollen den Medien aus Grindels unmittelbaren Umfeld zugespielt worden sein, um den nun ehemaligen Präsidenten zum Rücktritt zu bewegen. Weiterlesen