Fussball

Im Fußball gibt es so etwas wie eine Auszeichnung für das Lebenswerk nicht. Trotzdem wirkt die Titelvergabe „Fußballer des Jahres der Saison 2016/17“ genauso. Philipp Lahm erhielt die Auszeichnung. Der Kapitän der deutschen Weltmeister-Elf hat diesen Titel bislang noch nie gewonnen, auch wenn er ihn beispielsweise 2013 verdient gehabt hätte. Dass er ihn jetzt erhalten hat, dürfte mit seinem Karriereende zusammenhängen. Es scheint so, als wollten ihn die deutschen Sportjournalisten zum Abschied ehren.

Lahm schlägt Kroos
Wählbar für den Titel „Fußballer des Jahres“ sind alle deutschen Spieler sowie alle ausländischen Spieler, die in der Bundesliga aktiv sind. Lahm erhielt 242 Stimmen. Er setzte sich damit gegen Toni Kroos (Platz 2, 192 Stimmen) sowie Pierre-Emerick Aubamayang (Platz 3, 120 Stimmen) durch. Der „Fußballer des Jahres“ selbst bedankte sich für die „große Auszeichnung“ und offenbarte dann selbst, was naheliegt: Er denke, so Lahm, dass die Journalisten bei der Auszeichnung seine gesamte Karriere im Blick gehabt hätten. Stillschweigend schwingt mit, dass Lahm seine letzte Saison nicht für gut genug hält, um Fußballer des Jahres zu werden.

Alleine ist er damit nicht: Kroos war das Herz von Real Madrid auf dem Weg zum Triple. Die stärksten Leistungen von allen wählbaren Spielern brachte in der vergangenen Saison der Mittelfeldspieler der Königlichen. Lahms Wahl wirkt so wie eine politische Entscheidung. Außerdem scheint es der Versuch zu sein, dem FC Bayern um den Bart zu gehen. Ob dies klug oder nützlich ist, sei dahingestellt.

Kurios: Lahm älter als der Trainer des Jahres
Trainer des Jahres 2016/17 wurde allerdings ein Mann, der sich diesen Titel unbestritten verdient hatte: Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann. Erstmals ist damit der Fußballer des Jahres Lahm (33 Jahre) älter als der Trainer des Jahres Nagelsmann (30 Jahre).