Bayern München: Neue Hintergründe zu Ancelottis Rauswurf

Nach der Entlassung von Carlo Ancelotti in der vergangenen Woche berichtet der Kicker zum Wochenanfang in seiner neusten Ausgabe über die Gründe, die zu der Entscheidung der Bayern-Verantwortlichen geführt haben sollen.

Schon länger bekannt war, dass einige Führungsspieler sich offen gegen den italienischen Trainer gestellt haben sollen. Dem Bericht zufolge waren dies vor allem Franck Ribéry, Jérôme Boateng und Thomas Müller. Alle drei störten sich unter anderem an ihren Einsatzzeiten. So gab Thomas Müller zum Saisonbeginn ein Interview, in dem er den Trainer kritisiert, weil dieser ihn trotz guter Vorbereitung so wenig spielen ließ.

Auch Ribéry hatte für Ancelottis Entscheidungen wenig Verständnis. Besonders seine Nichtberücksichtigung im Spiel gegen Paris am vergangenen Mittwoch soll das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht haben. Angeblich kaufte Ribery 40 Karten für Freunde und Familienmitglieder, spielen durfte er allerdings nicht.

Das Ende von Ancelottis Amtszeit resultiert allerdings nicht nur aus dem Konflikt mit den Führungsspielern. Innerhalb des Kaders soll es generell Kritik am Führungsstil des Italieners gegeben haben. So kritisierten viele Spieler, dass der Trainer eine Vorliebe für den spanischsprachigen Teil des Kaders gehabt haben soll, was auch seine Aufstellung beeinflusst habe.

Auch das Training selbst soll unter Ancelotti problematisch gewesen sein. Viele Spieler machten sich Sorgen darüber, dass die Mannschaft zu wenig trainieren würde. Aus diesem Grund begangen einige Spieler, eigenständig ein Zusatztraining zu organisieren. Diese wurde von dem Trainer jedoch verboten. In der Folge waren die Spieler gezwungen, heimlich zu trainieren. Abgesehen vom Umfang stieß auch die Art und Weise des Trainings auf Kritik. Fitnesstrainer Giovanni Mauri begnügte sich beispielsweise oft mit einem dreiminütigen Aufwärmtraining. Dies soll dazu geführt haben, dass Arjen Robben sich zu der Aussage hinreißen ließ, dass sein Sohn in der D-Jugend härter trainiert als die Bayern.

Taktisch waren die Verantwortlichen des FC Bayern München mit ihrem Trainer ebenfalls alles andere als zufrieden. Generell soll sich der Trainer vor taktischen Eingriffen oft gedrückt haben. Im Spiel gegen Wolfsburg lautete Ancelottis Anweisung in der Halbzeit angeblich nur, dass die Mannschaft mehr aufpassen müsse. Dass die Bayern anschließend einen 2:0-Vorsprung verspielten, war ein weiterer Punkt gegen den Italiener.

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