SV Werder: Dickes Minus in der Bilanz – und Ärger wegen Lemke

Beim SV Werder Bremen hat man wahrlich schon schönere Tage erlebt. Der 17. In der Bundesliga ist nicht nur akut abstiegsgefährdet, sondern verlor auch noch das Nordderby gegen den Hamburger SV mit 0:2. Dann stand eine unbequeme Mitgliederversammlung an, auf der die Geschäftsführung das dritte dicke Bilanz-Minus innerhalb von drei Jahren verkünden musste. Werder schloss mit einer roten Zahl von 9,8 Millionen Euro das letzte Geschäftsjahr ab. Das Eigenkapital, das vor drei Jahren noch über 30 Millionen Euro betragen hatte, schmolz auf nur noch 6,7 Millionen Euro.

Ärger wegen Lemke
Der scheidende Vereinspräsident Klaus-Dieter Fischer, der sein Amt im Rahmen der Mitgliederversammlung nach dessen erfolgreicher Wahl an Hubertus-Huss Grunewald übergab, befürchtete zudem Protestaktionen gegen Willi Lemke. Personen seien an jüngere Vereinsmitglieder herangetreten und hätten diesen Geld geboten, wenn sie gegen den langjährigen Aufsichtsratschef protestieren würden, wusste Fischer zu berichten. Allerdings kam es auf der Mitgliederversammlung nicht zu derartigen Ereignissen. Die Stimmung war gespannt, teils emotional, doch ruhig.

Geschäftsführung macht gute Stimmung
Grund hierfür war vor allem der Auftritt der Geschäftsführung, die sich bemühte, gute Stimmung zu machen. Klaus Filbry, seines Zeichens Vorsitzender des operativen Geschäfts und Herr über Werders Finanzen, konnte verkünden, dass man den Umsatz im vergangenen Jahr von 87,9 Millionen Euro auf 91,3 Millionen Euro erhöht habe. Man habe den Konsolidierungskurs erfolgreich fortgesetzt und sei jetzt in der Lage, den Spielbetrieb in der Bundesliga aus eigener Kraft ohne internationalen Wettbewerb zu finanzieren. Lediglich die Abschreibungen für Spielertransfers aus der Vergangenheit würde unterbinden, dass man diese positiven Effekte bereits in der Bilanz sehen könne. Unter dem Strich sei Werder weder arm noch reich, aber gesund und liquide.

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